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Mait Laas
Fragen an den Regisseur:

Ihr Animationsfilm „Gene-Ratio” verbindet all die anderen Filme. Wie Sie in Ihrem Film verschiedene Animationstechniken wie Zeichentrickfilm, Zeitraffer oder 3D-Animation miteinander verknüpfen, ist schon erstaunlich.
Die Idee war, all diese Techniken in den Film einfließen zu lassen, denn sie stehen schließlich für verschiedene Generationen - Generationen von Animationstechniken. Andererseits ist es gar nicht wichtig, welche Technik man benutzt, was zählt ist das, was man sagen will. An dem Projekt sind sechs verschiedene Leute beteiligt, deshalb habe ich mich auch vollkommen verschiedener Techniken bedient, um das Projekt zu repräsentieren: verschiedene Stile, doch nur eine Geschichte. Über all diese Techniken zu verfügen, war für mich zudem als Arbeitsprozess ungeheuer spannend. Auf dieser gemeinsamen Grundebene heißt Animation, Seele in etwas zu bringen. Die Möglichkeit, etwas Totes zu beleben, ist das, was ich an der Animation so liebe.

Wie groß war das Produktionsteam, um diese verschiedenen Stile zu realisieren?
In diesem Fall war es ziemlich groß, wir haben mit etwa 20 Leuten daran gearbeitet. Vor allem das Team, das an den Teilen der Zeitraffer saß, war einem Spielfilm vergleichbar. Wir hatten einen Kameramann, einen Beleuchter, die Studiomannschaft usw. Die ganze Produktion glich einer Zugfahrt. Der Zug hält, einige Leute steigen zu, stecken ihre Energie in die Reise, steigen zwei Stationen später wieder aus, und dort stoßen neue Leute dazu. Hintergrund und Persönlichkeit der Leute, mit denen ich arbeite, sind sehr verschieden und haben das Projekt wie die unterschiedlichen Farben eines Regenbogens inspiriert. Und sehen wir nicht immer mit Freude einen Regenbogen in der Natur?

Das Gespräch führte Oliver Baumgarten, Chefredakteur des Filmmagazins SCHNITT.