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Maria Thereza Alves geht in ihrer Arbeit von der Überlegung aus, dass der kultivierte Boden in den industrialisierten wie auch in den Entwicklungsländern zu einem großen Prozentsatz von immigrierten oder von außen eingeführten Pflanzen bedeckt ist. Eine Entwicklung, die zunehmen wird, da in den nächsten 20 Jahren über eine Billion Menschen aus ländlichen Gebieten in urbane Räume migrieren werden. In ihrer Arbeit beschäftigt sich Alves weniger mit den Konsequenzen dieser Verschiebung für das Ökosystem, sondern sie untersucht – häufig in der Umgebung von Großbaustellen – den lokalen Bestand von Pflanzen und Pflanzensamen, die sie in Treibhäusern einpflanzt. Dabei zeigt sich, dass Samen jahrzehntelang „schlafend“ überleben können, nachdem sie von Reisenden oder Händlern weggeworfen wurden. Ausgehend von diesen Daten rekonstruiert die Künstlerin die historischen Entwicklungen und migratorischen Prozesse, die das Vorkommen spezifischer exotischer Pflanzensamen in Berlin bedingen.
Maria Thereza Alves wurde 1961 in Brasilien geboren und lebt heute in Berlin. 1987 war sie Mitbegründerin der Grünen Partei Brasiliens in São Paulo. Ausstellungen u.a.: Liverpool Biennale; NGBK, Berlin; Villa Medici, Rom; Steirischer Herbst, Graz; Venice Biennale; New Museum of Contemporary Art, New York; Musée Portuaire, Dunkerque; CEAAC, Straßburg; Spacex, Exeter; Gallery 101, Montréal; BüroFriedrich, Berlin; Haus der Kulturen der Welt, Berlin; Galerija Miroslav Kraljevi, Zagreb; Porin Taidemuseo; Kunstwerkt, München; Zerynthia, Italien; Museum in Progess, Wien; Werkleitz Biennale, Halle; Insite, Tijuana/San Diego; Boxx, Brüssel; Buersschouwburg, Brüssel; Central Space Gallery, London; Temistocles 44, Mexiko-Stadt; Casa del Lago, Mexiko-Stadt; La Estación Gallery, Cuernavaca; Bienale Havanna; Kenkeleba House, New York.
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