šejla Kameric gehört zu jener Generation von KünstlerInnen aus Sarajevo, die während des Krieges und der Belagerung aufwuchsen und die Auflösung des Konstrukts des jugoslawischen „Vielvölkerstaates“ in ethnische Separation erlebte. Ihr Werk ist stark von der Auseinandersetzung mit den Phänomenen der Ausgrenzung sowie dem Verhältnis zwischen individueller Selbstwahrnehmung und dem als das „Andere“ angesehene geprägt. Dabei bedient sich Kameric unterschiedlicher Medien. Zu ihren bekanntesten Projekten gehört „Bosnian Girl“ (2003), für das sie ein in Srebrenica gefundenes sexistisches und rassisitisches Grafitti eines Angehörigen der in Bosnien-Herzegowina stationierten UN Protection Force (UNPROFOR) mit einem Porträt von sich selbst kombinierte. Die Arbeit wurde als Postkarte, Zeitungsanzeige und als Plakataktion u. a. in Sarajevo, Frankfurt am Main und Berlin verbreitet.

Sejla Kameric wurde 1976 in Sarajevo geboren, wo sie auch heute lebt. Einzelausstellungen u.a.: Close, National Gallery of BH, Sarajevo (2005); Others and Dreams, Portikus, Frankfurt am Main (2004). Gruppenausstellungen u.a.: Another Expo - Beyond the Nation-States, Gallery Level 1, Kitakyushu (2005); I am here and you are there, Galerie für zeitgenössische Kunst, Leipzig (2004); MANIFESTA 3, European Biennial of Contemporary Art, Ljubljana (2000).